Sandra Langer bei ihrer Projekt-Präsentation auf der ECER in Glasgow.
Foto: Marion Susanne Visotschnig
Vom 22. bis 25. August 2023 fand die European Conference on Educational Research (ECER) in Glasgow statt. Seit ihrer ersten Ausrichtung im Jahr 1992 hat sich die Konferenz zu einer der größten und bedeutendsten jährlichen Bildungsforschungskonferenzen in Europa entwickelt. Diese hochkarätige Veranstaltung wird von der European Educational Research Association (EERA) organisiert. In Glasgow versammelten sich 3.500 Teilnehmende aus 75 verschiedenen Staaten, obwohl zeitgleich die 20. Biennial EARLI Conference in Thessaloniki stattfand. Die European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI) ist eine renommierte Organisation, die sich der Förderung von Bildungsforschung und -praxis verschrieben hat. Beide Konferenzen stellen für Forschende im Bereich der Erziehungswissenschaft international bedeutende Plattformen dar, um aktuelle Forschungsergebnisse auszutauschen und sich für zukünftige Forschungsaktivitäten zu vernetzen, indem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt zusammenkommen.
Die Forschenden der Pädagogischen Hochschule Weingarten können einen bemerkenswerten internationalen Erfolg verzeichnen. Auf der ECER 2023 waren sie mit vier Beiträgen und fünf Projekten vertreten. Die Tagung, die an der University of Glasgow in Schottland stattfand, widmete sich dem Thema "The Value of Diversity in Education and Educational Research". Dies unterstreicht die aktive Rolle der Forscher:innen der PH Weingarten bei der internationalen Diskussion über die Bedeutung von Vielfalt in Bildung und Bildungsforschung. Ihre Beiträge trugen dazu bei, die Forschungslandschaft zu bereichern und internationale Verbindungen zu stärken.
Marion Susanne Visotschnig wird bei der General Poster Session von zahlreichen Vertreter:innen aus Wissenschaft und Praxis besucht, die am ValiDE-Ansatz und an den Forschungsergebnissen interessiert waren. Foto: Sandra Langer
Im Netzwerk 27 “Didactics – Learning and Teaching” kam der Poster-Beitrag des Projekts “ValiDE – Values in democracy education – enhancing competencies and beliefs of teacher students through a joint study program” unter.
Marion Susanne Visotschnig präsentierte Forschungsergebnisse aus dem Projekt zum Thema „Values in Democracy Education – Integrating a Joint Study Program in Teacher Education to Foster Teacher Students’ Competencies and Beliefs”. Beteiligt an der Erstellung waren sie und Stefanie Schnebel von der PH Weingarten, Mareike Brehmer und Kristin Endresen-Maharaj, University of Agder, Norwegen, und Nataliia Demeshkant, Pedagogical University of Krakow, Polen.
"Impact of work-related Basic Education from the Company Perspective": Mit diesem Paper-Beitrag präsentierte Dr. Claudia Schepers Ergebnisse aus dem Projekt Alpha-Invest im Netzwerk 02 Vocational Education and Training (VETNET) auf der ECER Konferenz in Glasgow. Das Projekt Alpha-Invest befasst sich mit der Ermittlung der Wirkung arbeitsorientierter Grundbildungsmaßnahmen und wird von Professorin Dr. Ilka Koppel und Professorin Dr. Cordula Löffler geleitet. Projektpartner sind die Technische Akademie Schwäbisch-Gmünd und das Bildungswerk der Thüringer Wirtschaft. Im Rahmen der Tagung konnten die vorläufigen Ergebnisse mit einem internationalen Fachpublikum diskutiert und zudem weiterführende Impulse für die laufende Datenanalyse aufgenommen werden.
Claudia Schepers auf der ECER. Foto: Claudia Schepers
Sandra Langer von der PH Weingarten präsentierte im Netzwerk 06 (Open Learning: Media, Environments and Cultures) Forschungsergebnisse und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen aus dem BMBF-geförderten Projekt GediG – Gelingensbedingungen für den Einsatz digitaler Medien in der Grundbildung unter der Leitung von Professorin Dr. Ilka Koppel, PH Weingarten. Ihr Beitrag mit dem Titel „Learning to Swim in the Digital Ocean – Individualized Design of Basic Education Courses Integrating Digital Media” stieß auf reges Interesse beim internationalen Publikum und führte zu einer vertieften fachlichen Diskussion über den Einsatz digitaler Medien in der Grundbildung. Die präsentierten Forschungsergebnisse trugen dazu bei, den Diskurs über die individuelle Gestaltung von Grundbildungskursen unter Einbeziehung digitaler Medien zu intensivieren und neue Impulse für zukünftige Entwicklungen in diesem Bereich zu setzen.
Das ebenfalls durch das BMBF-geförderte Projekt „TEgoDi – Teacher Education goes Digital“ hatte die Möglichkeit, sich im Forschungsworkshop zu „Methodological and Theoretical Perspectives on approaches to Curriculum Research“ vorzustellen und die Erfahrungen über die verschiedenen eingesetzten Methoden zur Erforschung und Implementierung unter dem Fokus Currciculum zu diskutieren. TEgoDi gehörte zu den Beispielen realer Anwendungen im Kontext der aktuellen Forschung.
Das Projekt “GlobalSense – Developing Global Sensitivity Among Student-Teachers” platzierte im Network 20 “Research in Innovative Intercultural Learning Environments” einen Paper-Beitrag mit dem Titel „International Online Exchange for Improving Global Citizenship Education Among Student Teachers” von Julia Resnik und Yifat Kolikant, Hebrew University of Jerusalem, Israel, Claudia Bergmueller-Hauptmann, Gregor Lang-Wojtasik und Mirjam Hitzelberger von der PH Weingarten sowie Lucy Bell von der Nantes University, Frankreich.
Das ValiDE-Team des Erasmus+ geförderten Projekts unter der Gesamtprojektleitung von Professorin Dr. Stefanie Schnebel ließ es sich nicht nehmen, parallel zur ECER an der EARLI 2023 an der Aristoteles-Universität Thessaloniki in Griechenland auch mit einem Beitrag teilzunehmen. Im Rahmen der Konferenz stellten Vertreterinnen des Teams ihr Paper mit dem Titel "International partnership in cooperation for democratic values in primary education" (von Nataliia Demeshkant, Pedagogical University of Krakow, Polen, Stefanie Schnebel, Hilke Rapp und Marion Susanne Visotschnig, PH Weingarten, Katarzyna Potyrała, Andrzej Frycz Modrzewski Krakow University, Polen, Mareike Brehmer, Aslaug Kristiansen, Inger Marie Dalehefte und Kristin Endresen-Maharaj, University of Agder, Norwegen, Georg Kristoffer Fjalsett, ARKIVET Peace and Human Rights Centre, Norwegen) vor. Diese Veranstaltung bot eine hervorragende Gelegenheit zum Wissensaustausch, zur Präsentation von Forschungsergebnissen und zur Vernetzung mit anderen Expert:innen im Bereich der Bildungsforschung.
Einige der erwähnten Projekte verbreiteten ihre Ergebnisse international auf weiteren Konferenzen. So waren beispielsweise Vertretende des TEgoDi-Teams bereits im Juli auf der EDULEARN23 (15th annual International Conference on Education and New Learning Technologies) mit einem Beitrag (Autor:innen: Stefanie Schnebel, Holger Weitzel, Alexander Aumann, Leonie Heiberger, Christian Schmidt) dabei. Auf dieser Konferenz, die sich mit der Förderung der internationalen Bildung und der Hochschulzusammenarbeit im Bereich Technologie und Wissenschaft widmet, kamen etwa 600 Teilnehmende aus 75 Ländern zusammen. Das jährliche Treffen der American Educational Research Association (AERA) fand in Chicago, Illinois, and virtuell zum Thema “Interrogating Consequential Education Research in Pursuit of Truth” statt. Das GediG-Projekt, vertreten durch Sandra Langer, nutzte aktiv die Möglichkeiten des internationalen Austauschs. Im Rahmen der AERA (American Educational Research Association) im Mai vergangenen Jahres präsentierte sie die Forschungsergebnisse durch ein virtuelles Symposium, das Teil von 300 virtuellen Sessions, 46 live übertragenen Veranstaltungen und virtuellen Posterpräsentationen war. Des Weiteren war sie eingeladen worden, im November auf der Literacy Research Association Conference (LRA) in Atlanta eine Round Table Diskussion zu moderieren, um den fachlichen Diskurs über die Gelingensbedingungen für den Einsatz digitaler Medien im Bildungskontext auf internationaler Ebene zu vertiefen und weiterzuführen.
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Autorinnen: Marion Susanne Visotschnig und Sandra Langer
Im Projekt ARtiste (Augmented Reality in Science and Technology Teacher Education) wurde ein AR gestütztes Spiel zum Thema Nachhaltigkeit entwickelt und getestet. Dabei soll beispielhaft untersucht werden, wie Augmented Reality Elemente in Bildungskontexten gestaltet sein sollten, um Lernwirksamkeit zu ermöglichen.
Grundschulkinder beim Übergang in die höhere Schulbildung zu fördern, ihr Potenzial zu entwickeln und sie zu stärken, ist Ziel des Projekts WEICHENSTELLUNG für Viertklässlerinnen und Viertklässler. Studierende der PH Weingarten begleiten diese als Mentorinnen und Mentoren. Anfang November wurde der zehnte Jahrgang mit 27 Kindern aus Oberschwaben an der PH begrüßt.
Als regionaler Netzwerkpartner der "Stiftung Kinder forschen" hat die Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung (AWW) der PH in den letzten Monaten zahlreiche Transferaktivitäten durchgeführt, die ihr Engagement für MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in der frühkindlichen Bildung unterstreichen.